Albert Einstein (1879.1955)
Eigenhändiger Brief an Baron Edmond de Rothschild.
Eine halbe Seite im Quartformat (279 x 216 mm) in schwarzer Tinte.
Unveröffentlichter und einziger bekannter Brief an Baron de Rothschild.
Berlin. 17. April 1922.
„Sie haben mir im Flur einen kleinen Lederkoffer gereicht, dessen Inhalt mir etwas Kostbares bedeutet: Befreiung und Unabhängigkeit.“
Albert Einsteins zionistische Sache. Ein wichtiger Dankesbrief Einsteins an einen der glühendsten Verfechter des jüdischen Ideals, Baron Rothschild. Dieser, ein zionistischer Philanthrop seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, hatte dem Wissenschaftler kurz zuvor eine beträchtliche Geldsumme zukommen lassen, für Einstein ein Symbol für „Befreiung und Unabhängigkeit“.
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„Sehr geehrter Herr Baron Rothschild! Mein Besuch bei Ihnen wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Ihre Worte als großer jüdischer Führer, dessen Intelligenz ganz im Dienste seiner Güte steht, werden mich für immer begleiten , ebenso wie Ihre großzügige Geste, die mich zutiefst überwältigt.“
Sie überreichten mir im Flur eine kleine Lederaktentasche, deren Inhalt mir unendlich viel bedeutet: Freiheit und Unabhängigkeit. Ich danke Ihnen und versichere Ihnen, dass ich mir der Verantwortung, die dieses Geschenk mit sich bringt, stets bewusst sein werde. Mit tiefster Bewunderung. Hochachtungsvoll, A. Einstein.
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Zu Beginn der 1920er-Jahre wurde Einstein – international bewundert für seine wissenschaftlichen Entdeckungen – von Chaim Weizmann, dem Vorsitzenden der Zionistischen Weltorganisation, kontaktiert, um die notwendigen Mittel für die Unterstützung des jüdischen Volkes und dessen Umsiedlung nach Palästina aufzubringen. Der Wissenschaftler widmete sich dieser Sache mit ganzem Herzen und unternahm 1921 eine ausgedehnte Spendenreise durch die Vereinigten Staaten, um unerschütterliche Unterstützung für die jüdische Sache zu gewinnen. Während dieser Zeit traf er am 7. April 1922 in Paris den überzeugten Zionisten Baron Edmond de Rothschild (1845–1934). „Gestern besuchte ich Rothschild, der mir einen Koffer voller Geld gab. Ein schlauer Mann“, vertraute er seiner Frau Elsa am nächsten Tag an.
Dieser Dankesbrief Einsteins – der einzige bekannte an Rothschild gerichtete und unveröffentlichte Brief – wurde über seinen Freund Maurice Solovine übermittelt. Einstein hatte die Adresse des Philanthropen nämlich nach seiner Rückkehr nach Berlin verlegt.
Originalfassung : „ Hoch verehrter Herr Baron Rothschild! Der Besuch in Ihrem Hause wird mir zeitlebens unvergesslich bleiben Werde bleiben, dies großes Geschenk bedeutet. Mit dem Ausdruck meiner tiefen Verehrung Ihr ganz ergebener A. Einstein